Sonntag, 30. Oktober 2011

Das späte 18. Jahrhundert

In ein paar Wochen gibt es im Schloß Zeilitzheim bei Schweinfurt eine Veranstaltung welche sich dem späten 18. Jh. widmet. Natürlich muss dafür noch etwas Neues her und damit habe ich bereits begonnen. Zunächst ein Rock aus rosafarbener Seide mit leichtem Einschlag ins Lila. Die Seitennähte sind geschlossen, der Saum ist gemacht und die erste breite Rüsche ist bereits zugeschnitten und die einzelnen Bahnen zusammengesetzt. An der Unterkante bekam die Rüsche große Bögen und an der oberen sollen es kleinere werden, damit es netter ausschaut beim raffen. Leider zeigte jedoch mein Eisen Ermüdungspuren, so das ich am Dienstag nach dem Feiertag ersteinmal in die Spur muss und Ersatz schaffen. Anschließend kann gerüscht werden. Die Rüsche ist etwa 35cm an der breitesten Stelle breit und kommt leicht oberhalb des Saumes an den Rock, also etwa 40cm über dem Boden (ohne Schuhe gemessen). Darüber soll in leichten Wellen eine weitere schmale Rüsche folgen.
Was als Oberteil dazu kommen soll, weiß ich noch nicht so recht. Ich schwanke dabei ein wenig, liebäugle aber stark mit einer Schoßjacke. Ich habe aus Holland noch einen netten Modeldruck in Baumwollchintz und grüble ob ich den dafür hernehmen. Modefragen können einem schon manchmal Kopfzerbrechen bereiten. Auf jeden Fall soll eine weitere große Haube her und meinen großen, wirklich großen Hut will ich unbedingt auch noch fertig machen. Der Rohling ist bereits seit längerem vorhanden, aber die Deko wollte sich bisher noch nicht so recht als Idee, Inspiration im Kopf festsetzen.
Wären es nicht 4 sondern 8 oder 12 Wochen bis zur Veranstaltung, hät ich auch gern noch einen gequilteten Stoff - Material ist schon vorhanden - einen schönen zweireihigen graublauen Wollmantel, eine Chemise a la reine und und und. Es sind aber nur 4 Wochen, Weihnachten will auch vorbereitet werden und Arbeit hat der liebe Mensch ja auch noch. Ich schraube meine Erwartungen also lieber ersteinmal nach unten und lass mich überraschen.

Und hier noch ein paar zeitgenössische Modekupfer als passender Einstieg. Ich sag´s ja immer wieder: "Die Hauben, die Hüte! Schmacht"




Samstag, 29. Oktober 2011

Die Inspiration zum Kleid

Meine Vorlage zum Kleid ist dieser Stich aus dem Jahr 1813:
Das Kleid ist auch soweit fertig, das ich es bereits tragen konnte. Leider fehlte mir jedoch bisher die Zeit, ihm den letzten Schliff zu verpassen und entsprechende Fotos zu machen. Auch überlege ich noch ob und wie ich den Hut dazu machen werde. Gefallen tut er mir ja schon, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob er zu meiner Gesichtsform paßt. ....wir werden sehen

Tageskleid um 1812/13

Zugegeben, als bekennender Freund von langen Kleidern mit Schleppe, habe ich mich anfangs doch ein wenig schwer damit getan, für mich ein knöchelfreies Kleid zu nähen. Aber, da die 200 Jahrfeier der Völkerschlacht bei Leipzig immer näher rückt und damit einhergehende Veranstaltungen zunehmen, muss auch ich mich der Mode beugen. Betrachtet man die Modekupfer der Jahre 1811 bis 1813, so werden die Kleiderröcke deutlich kürzer und der Ausputz nimmt um ein erhebliches Maß zu. Es wird romantisch! Um mich dem Thema langsam zu nähern, gibt es für den Anfang ein noch recht schlichtes, aber kurzes Kleid. Der Vorteil daran ist, dass es gut mit Chemisett und einem Unterrock mit Rüschen oder Biesen zu kombinieren ist. Zum Einsatz kam hier ein wundervoller Baumwolldruck aus der „Tilda“-Reihe in weiß-rosa. Ein Chemisett aus feinem cremefarbenen Musselin und einem zarten Spitzenkragen gibt es bereits und ein entsprechender Unterrock wird folgen.  Nachdem das Kleid, nebst Chemisett fertig und bereits am vergangenen Wochenende in Liebertwolkwitz getragen wurde, muss ich gestehen, dass ich es sehr mag. Es werden also weitere Kleider dieser Art folgen und dann auch mit mehr Ausputz. Es wird also rüschig, plüschig, verspielt.
Weitere Bilder zum Kleid und Chemisett gibt es in meinem Picasaalbum: